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Montag, 18. November 2013

Vergänglichkeit


Du liegst neben mir. Du bist unendlich schön, so schön, dass es an Unerträglichkeit grenzt.
So schön, dass ich die Vergänglichkeit förmlich spüren kann.

Du, wie du da liegst, nackt, halb zugedeckt, halb auf dem Bauch, halb auf der Seite, mir zugewandt. Das Licht ist sanft, deine Augen geschlossen. Du atmest ganz ruhig, dein Brustkorb hebt und senkt sich leicht.  Deine Haare sind verwuschelt und lang geworden sind sie auch, die Haarspitzen reichen jetzt schon ein Stück über die Ohren. Für dich schon eine richtige Mähne, für mich ein Fingerspitzenparadies. Deine Löckchen werfen winzige Schatten auf dein Gesicht. Sie fächern das Licht. Du siehst plötzlich so kindlich und verletzlich aus.


Wie oft ich in solchen Momenten gedacht habe wie sehr ich dich doch liebe, so sehr das ich vor Glück und Angst hätte platzen können. Vor lauter Staunen und Starren und alles erfassen und merken wollen und dem begreifen, dass nichts hinreichend sein wird, um dir zu erklären wie sehr ich für dich empfinde und wie unglaublich schön du in meinen Augen bist musste ich weinen. Weil ich plötzlich so gerührt war, von dir und meinen Emotionen. Und wegen der Angst die sich wie ein bittersüßer Schatten über mich gelegt hat. Deine Schönheit hat mich schmerzlich berührt, da sie auch von Verlust geflüstert hat. Ein Einfaches ,,Ich liebe dich´´ erschien mir zu schwach, es wäre dem Moment nicht gerecht geworden. Also war ich still, ganz still. Habe geschwiegen und dir zugesehen, wie du schläfst und hatte plötzlich panische Angst, dich zu verlieren.


Du warst so verdammt schön, dass nur noch Schweigen blieb.
Und du warst so schön, dass da nur noch Stille war.
Weil nur die wusste, was Unendlichkeit bedeutet.


Und jetzt wo die Unendlichkeit der Vergänglichkeit Platz geschaffen hat, herrscht wieder Stille.
Eine innere Leere.
Und Dankbarkeit, dich in der Stille deiner Schönheit, bewundert haben zu dürfen.

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