Hallo Schicksal. Hallo Leben. Ich fühle mich verarscht.
Komplett!
Ich habe wirklich das Gefühl, ich soll Tag für Tag mit der Trennung
konfrontiert werden.
Er ist und war mein Karosserie und Fahrzeugbauer, hat sich
immer liebevoll um meinen Opel Astra gekümmert´. Der Mann, der Autos liebt und
für den ein Auto nicht einfach nur ein Auto ist, sondern ein motorisierter Ausdruck
seiner Leidenschaft ist jetzt aber nun mal nicht mehr mein Mann. Ich habe kein
Anrecht mehr darauf, ihn anzurufen. Auch nicht wenn mein Auto irgendwelche
Probleme hat.
Kurz nach der Trennung ist der erste Scheinwerfer meines
Autos ausgegangen, kaputt- erloschen. Fast als würde auch mein Auto trauern.
Als ob dies nicht schon reichen würde, ist auch der zweite ausgegangen. Und im Dunkeln
fährt es sich wirklich schlecht!
Mein erster Gedanke, rufe ihn an. Es ist eine absolute
Ausnahmesituation! Ja er ist es dir sogar Schuldig. Er wollte auch noch deine
Reifen wechseln und Zündstifte hat er auch schon gekauft. Und was ist mit
deinem zerbeulten Nummernschild, welches er austauschen wollte????
Zweiter Gedanke, NEIN, du schaffst das auch alleine, du
bist stark. Du brauchst ihn dazu nicht. Es gibt auch noch 1000 andere Menschen
die denselben Beruf haben! Und irgendetwas in mir wollte dann unbedingt
beweisen das ich das wirklich ohne ihn hin bekomme.
Einfach so, aus Trotz.
Da ich jedoch keine Ahnung hatte wie ich diese Scheiß Lampen
wechseln soll ,die Anleitungen im Internet auch nur schwer verständlich waren
und ich dazu noch die falschen Birnen gekauft hatte, war ich Heilfroh das mir
mein Papa seine Hilfe angeboten hat.
Um meinen eh schon bestehenden Schmerz noch zu unterstützen
fuhr ER, genau in der Minute und zur selben Zeit, als wir an einer roten Ampel
standen, Mitten in der Stadt, auf dem Weg zur Tankstelle um zwei neue Birnen zu
kaufen, an uns vorbei. Freudestrahlend mit offenem Dach und einer mir
unbekannten Tusse! Ich hätte kotzen können, so schlecht wie mir wurde. Habe jedoch
lediglich einen Schrei herausgebracht und salzige Krokodilstränen. Im Nachhinein
kann ich noch nicht einmal genau beschreiben, was ich in diesem Moment gefühlt
habe. Es war einfach schrecklich.
Beim Glühbirnenwechseln, was ich unbedingt voller Elan
selber machen wollte, war ich nur noch auf Kommando in der Lage, das Licht an
und auszuschalten. Spätestens zu diesem Zeitpunkt ist mein ohnehin nur noch
sehr spärlich vorhandenes Selbstbewusstsein verschwunden.
Am nächsten Tag beim Tanken, habe ich mir, Ultra
überteuertes (weil ich es nicht besser wusste), Scheibenwischfrostschutzwasser
gekauft. Schon allein dieser kleine Einkauf hat mich sehr stolz gemacht, weil
all diese ,,kleinen´´ Dinge sonst er erledigt und besorgt hat. Dieses Gefühl
von Stolz hielt leider nur bis zum nächsten Morgen, als ich den ADAC anrufen
musste, da ich über Nacht vergessen hatte mein Innenlicht auszuschalten.
Und wenn man denkt es kann nicht mehr schlimmer werden.
Kommt ein sehr nettes Mädchen daher gefahren und nimmt deinen Außenspiegel mit!
Das absurde an der ganzen Sache war, dass ich mich beim Anblick der Scherben vor
meinem Auto gefragt habe, ob mir am Abend zuvor, beim ausladen meiner Ikeasachen,
der Spiegel runtergefallen ist. Und ich, als mir das Mädchen entgegengesprungen
kam und mir aufgeregt berichtete, sie habe meinen Außenspiegel gerammt,
angefangen habe zu lachen.
Ich musste plötzlich so sehr lachen!
Da ich einfach nicht
mehr konnte.....