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Mittwoch, 30. Oktober 2013

Stillstand


Ich habe gekämpft, zwei Jahre lang. Für ein Wir.
Jetzt wo alles vorbei ist, geht der Kampf weiter. Diesmal jedoch kämpfe ich einzig und alleine für mich. Damit ich nicht unter gehe.


Ich lebe von einem Tag auf den anderen. Diese Vorgehensweise macht alles ein wenig leichter, erträglicher. Zumindest scheint es so. Jeden Abend vor dem Einschlafen, sage ich mir wie ein Mantra- du hast wieder einen Tag OHNE ihn geschafft! Doch ich möchte die Tage nicht einfach nur noch schaffen, so schnell wie möglich hinter mich bringen. Nein ich will jede Minute leben und genießen. Alles Schöne wieder bewusst wahrnehmen.  Oft frage ich mich wo meine Lebensfreude geblieben ist. 


Ich will nicht das er, jetzt wo er weg ist noch immer meine Gefühle so gut im Griff hat. Das er in meinem Herzen Chaos hinterlässt ohne aufzuräumen. Das alles soll aufhören, besser werden.


JETZT!

Montag, 28. Oktober 2013

Pulsraserei



An alle die bis heute nicht an das Schicksal oder Zufälle geglaubt haben, lasst euch eines Besseren belehren!

Ich musste ihm heute schon wieder begegnen. Unabhängig, ob es an dem verflixten Wochentag Samstag liegt, oder ob mich irgendwer einfach nur fertig machen möchte, find ich diese Anomalitäten wie verhext! Wisst ihr es ist wirklich nicht so, als ob ich wie eine Stalkerin all die Plätze aufsuche, bei denen eine hohe Wahrscheinlichkeit besteht, ihn zu treffen. Nein im Gegenteil ich meide all diese Plätze, wie Pest und Cholera. Nicht einmal zum Feiern und tanzen  traue ich mich aus dem Haus. 

Ich wollte einfach nur diesen wundervollen sonnig warmen Samstag mit einer Freundin im Freien genießen. Die Tatsache, dass seine Arbeitsstelle auf dem Weg liegt, wollte ich ignorieren. Einfach, weil ich nicht will das er jetzt nach der Trennung weiterhin mein Leben bestimmt. Das mulmige Gefühl in der Magengrube ignorierte ich ebenfalls und fuhr los. 

An unserem Genießer Plätzchen angekommen, war ich stolz und unwahrscheinlich froh ihn nicht getroffen zu haben. Mich schon in Sicherheit geglaubt, machten meine Freundin und ich Witze darüber, wie abartig es wäre wenn ich ihm auf dem Heimweg begegnen würde. 

Diese Gedanken abgeschüttelt, machten wir uns gegen Abend auf den Heimweg. Eigentlich wollte ich rechts abbiegen, lies mich von meiner Freundin jedoch überzeugen, das es links kürzer sei. Wir standen an einer roten Ampel, auf der Schnellstraße. Als ich im Rückspiegel, zwei Motorräder sehr weit hinter uns sah, kniffen meine Finger bereits in Annis Oberschenkel. 

>> Das ist er!!!<<

>> Ach quatsch du kannst doch von hier nicht sein Motorrad erkennen, das ist bestimmt nicht er! >>

Ich wusste es natürlich besser. Er und sein Mitbewohner fuhren dicht auf und redeten per Zeichensprache miteinander. Ich wechselte die Spur, damit beide überholen konnten. Und was machen diese beiden Idioten??!! Sie überholen nicht einfach nur, sondern fahren langsamer, grinsen und winken. Aus Reflex, zeigte ich ihm auf seine sehr merkwürdige Reaktion meinen Mittelfinger und musste kurz darauf eine Vollbremsung einlegen, damit ich ihn nicht über den Haufen fahre. Während all der Geschehnisse, habe ich nämlich wieder die Spur gewechselt, um links abbiegen zu können. Als ob dies nicht alles schon absurd genug sei, mussten natürlich beide Ampeln rot werden, so dass wir eine gefühlte Ewigkeit nebeneinander standen. 

Wie krass ist das den bitte gewesen???!!! All diese Geschehnisse, die genau in dieser Reihenfolge eingehalten werden mussten, um ihn genau in dieser Sekunde in dieser Situation treffen zu können... kann das alles normal sein? Ich fühle mich wirklich wie in einem schlechten Film.

Im Nachhinein tut es mir wirklich leid, ihm den Stinkefinger gezeigt zu haben. Aber ich konnte in diesem Moment meine Wut, über sein unbedarftes Verhalten nicht unterdrücken. Ich war Verletzt und Sauer ihn zu sehen. War geschockt. 

Es machte den Anschein, als ginge es ihm prächtig und er habe mich bereits so weit aus seinem Leben gestrichen, dass er mich wie eine Hallo Bekannte begrüßen konnte. Als ob es uns als Paar nie gegeben hätte und eine Trennung nie stattgefunden hat......

Donnerstag, 24. Oktober 2013

Flashback




Wir liegen nackt im Bett.
Ich auf dem Rücken. Er auf dem Bauch. 
Wir schauen uns an. 
Er lächelt. Sein herzliches Lächeln, was bei mir Herzrasen verursacht. 
Sein Blick wirkt angestrengt, als ob er sich auf etwas konzentrieren würde. 
Seine Lippen formen lautlose Zahlen.....

......Eins...

.....Zwei ....

.....Drei...

 ....Vier...

>>Was machst du da? >>
>>Ich zähle deine Augenbrauenhaare>>
Ich stupse lachend mit meinem Finger auf seine Nase. <<  Warum du kleiner Spinner?<<
<< Weil ich jedes Detail deines Körpers kennen lernen möchte<<

Eine Ahnung von Vollkommenheit



Ich habe es geschafft dich zu lieben, wie dich noch nie jemand zuvor geliebt hat. Das weis ich. Ich fühle es förmlich. Du warst mit meiner Liebe heillos überfordert. Du wolltest dich vor der Realität verstecken, wolltest nicht am harten Leben abprallen. Du wolltest tief im Inneren Kind bleiben. 

Ich finde dich bezaubernd, für dass, was du bist, was du lebst. Auch du fandest mich wunderschön, wenn ich mit dir im hier und jetzt gelebt habe, ohne Angst vor Morgen. Wenn wir wie Zeitlos den Wolken hinter geträumt haben. Aber du fandest mich auch hässlich, hast versucht mich abzuschütteln, immer dann wenn ich dich in die Realität zurück geholt habe und aus einem unkomplizierten Miteinander eine gleichberechtigte Partnerschaft entstanden ist. 

Du machst immer wieder verrückte Sachen, weil du den Ernst des Lebens nicht aushalten kannst. Du lachst, um deine Unsicherheiten zu überdecken. Du schweigst, weil du Panik hast etwas Verbindliches sagen zu müssen. Und Nachts hast du Angst, dass die kalte Seite neben dir für immer leer bleiben wird. Das es niemals eine Frau aushalten wird, dass du manchmal so unnahbar bist, dass du so eine kalte, dunkle Angst in dir verspürst, vor dem, was sich zwischen den großen Menschen abspielt. Du willst auf keinen Fall so werden wie sie. Hast aber Angst irgendwann der letzte zu sein, der übrig bleibt. 

Durch dich habe ich erfahren, was es heißt zu lieben und nicht nur darauf zu warten, selbst geliebt zu werden. Ich glaube, zum ersten Mal geliebt habe ich dich, als du mit deinem Longboard in die Abendsonne gefahren bist und voller sorglosen Glückes der Welt herausgeschrien hast das wir zusammen sind. Wenn mich solche Erinnerungen überkommen, nehme ich dich gedanklich feste in den Arm und drück mich an deine Brust, in der Hoffnung du spürst es und lächelst. Einfach weil ich dir auch jetzt noch gerne etwas geben möchte.

Die ganze Zeit denke ich, ich müsse aufhören dich zu lieben. Weil das jeder irgendwann macht, weil mir jeder predigt ich müsse dich vergessen. Dabei wird meine Liebe zu dir von Tag zu Tag größer. Ich habe versucht es zu leugnen und zu erklären. Auch habe ich es aufgegeben, aus uns eine funktionierende Beziehung machen zu wollen. Stattdessen lebe ich, fühle, arbeite, liebe, streite und denke an dich. Du warst das was man erste Liebe nennt und warum solltest du in Zukunft, nicht eine meiner schönsten Erinnerungen werden? 

Weißt du, ich wünsche dir alles Gute auf dieser Welt. Ich wünsche dir, dass du glücklich wirst und Gefühle zulässt, dass du dich findest und diese Ruhe spüren lernst, die ich dir nie erklären konnte. Dass du die Stille zu schätzen weißt und dass du nicht immer suchen musst. Dass du auch mal ankommst und nicht rastlos umher irrst.

Mittwoch, 23. Oktober 2013

Konfrontation der Extraklasse



Hallo Schicksal. Hallo Leben. Ich fühle mich verarscht.
Komplett! 

Ich habe wirklich das Gefühl, ich soll Tag für Tag mit der Trennung konfrontiert werden. 

Er ist und war mein Karosserie und Fahrzeugbauer, hat sich immer liebevoll um meinen Opel Astra gekümmert´. Der Mann, der Autos liebt und für den ein Auto nicht einfach nur ein Auto ist, sondern ein motorisierter Ausdruck seiner Leidenschaft ist jetzt aber nun mal nicht mehr mein Mann. Ich habe kein Anrecht mehr darauf, ihn anzurufen. Auch nicht wenn mein Auto irgendwelche Probleme hat. 

Kurz nach der Trennung ist der erste Scheinwerfer meines Autos ausgegangen, kaputt- erloschen. Fast als würde auch mein Auto trauern. Als ob dies nicht schon reichen würde, ist auch der zweite ausgegangen. Und im Dunkeln fährt es sich wirklich schlecht! 

Mein erster Gedanke, rufe ihn an. Es ist eine absolute Ausnahmesituation! Ja er ist es dir sogar Schuldig. Er wollte auch noch deine Reifen wechseln und Zündstifte hat er auch schon gekauft. Und was ist mit deinem zerbeulten Nummernschild, welches er austauschen wollte????
Zweiter Gedanke, NEIN, du schaffst das auch alleine, du bist stark. Du brauchst ihn dazu nicht. Es gibt auch noch 1000 andere Menschen die denselben Beruf haben! Und irgendetwas in mir wollte dann unbedingt beweisen das ich das wirklich ohne ihn hin bekomme.
Einfach so, aus Trotz.

Da ich jedoch keine Ahnung hatte wie ich diese Scheiß Lampen wechseln soll ,die Anleitungen im Internet auch nur schwer verständlich waren und ich dazu noch die falschen Birnen gekauft hatte, war ich Heilfroh das mir mein Papa seine Hilfe angeboten hat. 

Um meinen eh schon bestehenden Schmerz noch zu unterstützen fuhr ER, genau in der Minute und zur selben Zeit, als wir an einer roten Ampel standen, Mitten in der Stadt, auf dem Weg zur Tankstelle um zwei neue Birnen zu kaufen, an uns vorbei. Freudestrahlend mit offenem Dach und einer mir unbekannten Tusse! Ich hätte kotzen können, so schlecht wie mir wurde. Habe jedoch lediglich einen Schrei herausgebracht und salzige Krokodilstränen. Im Nachhinein kann ich noch nicht einmal genau beschreiben, was ich in diesem Moment gefühlt habe. Es war einfach schrecklich.

Beim Glühbirnenwechseln, was ich unbedingt voller Elan selber machen wollte, war ich nur noch auf Kommando in der Lage, das Licht an und auszuschalten. Spätestens zu diesem Zeitpunkt ist mein ohnehin nur noch sehr spärlich vorhandenes Selbstbewusstsein verschwunden.

Am nächsten Tag beim Tanken, habe ich mir, Ultra überteuertes (weil ich es nicht besser wusste), Scheibenwischfrostschutzwasser gekauft. Schon allein dieser kleine Einkauf hat mich sehr stolz gemacht, weil all diese ,,kleinen´´ Dinge sonst er erledigt und besorgt hat. Dieses Gefühl von Stolz hielt leider nur bis zum nächsten Morgen, als ich den ADAC anrufen musste, da ich über Nacht vergessen hatte mein Innenlicht auszuschalten. 

Und wenn man denkt es kann nicht mehr schlimmer werden. Kommt ein sehr nettes Mädchen daher gefahren und nimmt deinen Außenspiegel mit! Das absurde an der ganzen Sache war, dass ich mich beim Anblick der Scherben vor meinem Auto gefragt habe, ob mir am Abend zuvor, beim ausladen meiner Ikeasachen, der Spiegel runtergefallen ist. Und ich, als mir das Mädchen entgegengesprungen kam und mir aufgeregt berichtete, sie habe meinen Außenspiegel gerammt, angefangen habe zu lachen. 

Ich musste plötzlich so sehr lachen!
Da ich einfach nicht mehr konnte.....