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Mittwoch, 23. Oktober 2013

Konfrontation der Extraklasse



Hallo Schicksal. Hallo Leben. Ich fühle mich verarscht.
Komplett! 

Ich habe wirklich das Gefühl, ich soll Tag für Tag mit der Trennung konfrontiert werden. 

Er ist und war mein Karosserie und Fahrzeugbauer, hat sich immer liebevoll um meinen Opel Astra gekümmert´. Der Mann, der Autos liebt und für den ein Auto nicht einfach nur ein Auto ist, sondern ein motorisierter Ausdruck seiner Leidenschaft ist jetzt aber nun mal nicht mehr mein Mann. Ich habe kein Anrecht mehr darauf, ihn anzurufen. Auch nicht wenn mein Auto irgendwelche Probleme hat. 

Kurz nach der Trennung ist der erste Scheinwerfer meines Autos ausgegangen, kaputt- erloschen. Fast als würde auch mein Auto trauern. Als ob dies nicht schon reichen würde, ist auch der zweite ausgegangen. Und im Dunkeln fährt es sich wirklich schlecht! 

Mein erster Gedanke, rufe ihn an. Es ist eine absolute Ausnahmesituation! Ja er ist es dir sogar Schuldig. Er wollte auch noch deine Reifen wechseln und Zündstifte hat er auch schon gekauft. Und was ist mit deinem zerbeulten Nummernschild, welches er austauschen wollte????
Zweiter Gedanke, NEIN, du schaffst das auch alleine, du bist stark. Du brauchst ihn dazu nicht. Es gibt auch noch 1000 andere Menschen die denselben Beruf haben! Und irgendetwas in mir wollte dann unbedingt beweisen das ich das wirklich ohne ihn hin bekomme.
Einfach so, aus Trotz.

Da ich jedoch keine Ahnung hatte wie ich diese Scheiß Lampen wechseln soll ,die Anleitungen im Internet auch nur schwer verständlich waren und ich dazu noch die falschen Birnen gekauft hatte, war ich Heilfroh das mir mein Papa seine Hilfe angeboten hat. 

Um meinen eh schon bestehenden Schmerz noch zu unterstützen fuhr ER, genau in der Minute und zur selben Zeit, als wir an einer roten Ampel standen, Mitten in der Stadt, auf dem Weg zur Tankstelle um zwei neue Birnen zu kaufen, an uns vorbei. Freudestrahlend mit offenem Dach und einer mir unbekannten Tusse! Ich hätte kotzen können, so schlecht wie mir wurde. Habe jedoch lediglich einen Schrei herausgebracht und salzige Krokodilstränen. Im Nachhinein kann ich noch nicht einmal genau beschreiben, was ich in diesem Moment gefühlt habe. Es war einfach schrecklich.

Beim Glühbirnenwechseln, was ich unbedingt voller Elan selber machen wollte, war ich nur noch auf Kommando in der Lage, das Licht an und auszuschalten. Spätestens zu diesem Zeitpunkt ist mein ohnehin nur noch sehr spärlich vorhandenes Selbstbewusstsein verschwunden.

Am nächsten Tag beim Tanken, habe ich mir, Ultra überteuertes (weil ich es nicht besser wusste), Scheibenwischfrostschutzwasser gekauft. Schon allein dieser kleine Einkauf hat mich sehr stolz gemacht, weil all diese ,,kleinen´´ Dinge sonst er erledigt und besorgt hat. Dieses Gefühl von Stolz hielt leider nur bis zum nächsten Morgen, als ich den ADAC anrufen musste, da ich über Nacht vergessen hatte mein Innenlicht auszuschalten. 

Und wenn man denkt es kann nicht mehr schlimmer werden. Kommt ein sehr nettes Mädchen daher gefahren und nimmt deinen Außenspiegel mit! Das absurde an der ganzen Sache war, dass ich mich beim Anblick der Scherben vor meinem Auto gefragt habe, ob mir am Abend zuvor, beim ausladen meiner Ikeasachen, der Spiegel runtergefallen ist. Und ich, als mir das Mädchen entgegengesprungen kam und mir aufgeregt berichtete, sie habe meinen Außenspiegel gerammt, angefangen habe zu lachen. 

Ich musste plötzlich so sehr lachen!
Da ich einfach nicht mehr konnte.....

1 Kommentar:

  1. Als wollte auch dein Auto protestieren ...
    Die ganze Situation lässt dich Dinge lernen die du vielleicht nie gelernt hättest.
    Nutze dies und behalte dein Lachen!

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